Peter W. Gündling ließ sich 1988 in eigener allgemeinärztlicher Praxis mit Schwerpunkt Naturheilverfahren nieder. Seit 2000 hält Professor Gündling zudem einen Lehrauftrag für Allgemeinmedizin an der Johann Wolfgang Goethe-Universität, Frankfurt am Main. Seit 2003 ist er Professor für Naturheilkunde und komplementäre Medizin an der Hochschule Fresenius in Idstein, jetzt Carl Remigius Medical School. Darüber hinaus ist Prof. Dr. med. Gündling seit 2009 Vorsitzender der Ethikkommission der Hochschule Fresenius. Er engagiert sich in der ärztlichen Weiterbildung und als Dozent in verschiedenen Fachrichtungen, ist Vizepräsident des Hessischen Ärzteverbandes Naturheilverfahren, Vizepräsident der Ärztegesellschaft für Erfahrungsheilkunde und Herausgeber der Zeitschrift „Erfahrungsheilkunde“.
Interview mit Beiratsmitglied Prof. Dr. med. Peter W. Gündling
Nachgefragt: Was bedeutet Integrative Medizin für Sie, Herr Professor Gündling?
1.Integrative Medizin bedeutet für mich, …
… meinen Patienten die bestmögliche Diagnostik und Therapie aus Naturheilkunde, komplementärer Medizin und Schulmedizin zukommen zu lassen. Dabei versuche ich die Patienten nicht einfach nur leitliniengerecht, sondern ganz individuell, ressourcenorientiert und nachhaltig mit einem multimodalen Konzept ganzheitlich zu behandeln. Die Anregung der Selbstheilungskräfte steht dabei für mich im Mittelpunkt. Aber es bedeutet auch, die Patienten anzuleiten und zu fördern, Eigenverantwortung für ihre Gesundheit zu übernehmen.
2. Die Initiative Integrative Medizin unterstütze ich, …
… weil ich davon überzeugt bin, dass die Integrative Medizin eine bessere Versorgung der Patienten erlaubt. Und weil es mir wichtig ist, Naturheilverfahren und komplementäre Medizin bekannter zu machen und voranzubringen, um sowohl Patientinnen und auch Patienten als auch Kolleginnen und Kollegen diese “patientenorientierte Medizin” näher zu bringen.
3. Für die Zukunft der Medizin in Deutschland wünsche ich mir…
…dass die etablierte Medizin ebenso wie die Gesundheitspolitik und die Versicherer aufgeschlossener werden für die Methoden der Integrativen Medizin, der Naturheilkunde und der komplementären Medizin und diese nicht wie Verfahren zweiter Klasse oder gar Scharlatanerie behandeln. – Im Sinne einer individuelleren, nachhaltigeren, ganzheitlicheren und letztlich besseren Patientenversorgung.